In diesem Teil geht es darum, einige für mich wichtige Tools und Anwendungen zu installieren sowie das System für sich anzupassen.
1. Einfache Dateioperationen als Anwender und als Root
Bevor wir anfangen, würde ich dazu raten das Programm Krusader anzuschauen (Kmenu mit blauem Symbol). Es ist ein Zweifenster-Dateimanager, welcher uns hilft Übersicht über das System zu erlangen. Er kann auch Bilder und Dateien anzeigen (mit F3 und F4) sowie alle Arten von Dateioperationen durchführen (mit der Maus oder F5-kopieren, F6-verschieben, F7-Ordner erstellen, F8-löschen, F9-umbenennen). Auch zum Packen und entpacken von Archiven ist er sehr gut geeignet.
Befinden sich die Dateien in einem Bereich, in dem der Benutzer keine Lese- oder Schreibrechte hat, kann man auch den Root-Krusader (rotes Symbol) starten. Dies geht über das KMenu oder Alt-F2 kdesu krusader. Als Root sollte man mit entsprechender Vorsicht arbeiten.
Ein root darf auf einem Linux System alles, auch das System beschädigen oder löschen, also Vorsicht!
Der Befehl kdesu führt ein Programm als Superuser, also als root aus. Es verlangt jedesmal die Eingabe eines Passworts.
2. Flashplayer installieren
Manchmal braucht man den Flashplayer noch. Obwohl diese Software in der Vergangenheit größere Lücken aufwies, ist sie leider doch hin und wieder notwendig. In der Konsole installiert man ihn folgendermaßen:
apt-get install flashplugin-nonfree
Den Flashplayer muss man selbstständig aktualisieren. Das ist aufgrund der Menge an Sicherheitslücken der Vergangenheit auch sehr empfehlenswert:
update-flashplugin-nonfree -iv
3. Dropbox installieren
apt-get update && apt-get install nautilus-dropbox
Dann im KMenu unter Internet Dropbox starten. Es sollte sich ein Fenster öffnen, wo man seine Daten eingeben kann.
4. Google Drive installieren:
Google hat es im letzten Jahr nicht geschafft, eine eigenen Client für Linux zur Verfügung zu stellen. Die Firma Insnyc hingegen schon. Auf deren Homepage kann man lesen was für seine jeweilige Distribution zu tun ist. Für Debian Sid (bzw. Siduction) kann folgende Zeile in das Verzeichnis /etc/apt/sources.list.d in einen beliebige benannte Datei zugefügt werden. Ich habe eine Datei lnsync.list erstellt:
deb http://apt.insynchq.com/debian sid non-free
Dann auf der Konsole den folgenden Befehl ausführen:
apt.get update && apt-get install insync-beta-kde
Vorsicht: Insync möchte ab Version 1.0 das Lizenzmodell ändern. Ob der Linuxclient dann noch OS ist, ist nicht sicher!
5. Ein USB-Stick Istallationsmedium erstellen
Wenn man kein CD/DVD Laufwerk mehr eingebaut hat oder aus ökologischen Gründen nicht jedes Mal einen Rohling verbraten will, kann man das Linux-iso gleich auf einen USB - Stick kopieren. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten:
Entweder:
cat /pfad/*.iso > /dev/USB_raw_device_node
Oder:
dd if=/pfad/*.iso of=/dev/sdX
6. Den Anmeldebildschirm anpassen
Wenn man für seinen Anmeldeschirm ein anderes Design zum EInloggen haben möchte, kann man dies in den Systemeinstelungen machen. Man findet sie im K-Menu oder man gibt ALt-F2 Systemsettings ein.
7. Neue Laufwerke einbinden
Bei Einstecken eines USB-Sticks öffnet sich inder Regel ein kleines Fenster rechts, indem durch einen Klick ein neues Laufwerk an das System angemeldet werden kann. Dieser Vorgang heißt "mounten". Auf der Kommandozeile wird er mit dem Befehl mount als root (!) durchgeführt. Manuelles mounten ist beim Einbau von Festplatten oder bei arbeiten ohne grafisches System notwendig.
Wie bei allen Befehle erfährt man mehr wenn man dahinter --help eingibt:
mount --help
Möchte man noch mehr über einen Befehl lernen ruft man die Manpages auf:
man mount
Benutzung von mount unter Linux:
gibt man nur mount ein, erfährt man, welche Laufwerke schon eingebunden sind. Unter Linux heißen diese "devices" oder kurz "dev". Sie werden alphabetisch durchsortiert. Die erste Platte heißt /dev/sda, die zweite /dev/sdb, die dritte /dev/sdc usw.
ein einfaches mounten muss zwei Informationen beinhalten:
- welche platte wird gemountet
- wohin soll sie gemountet werden.
Bei Linux kann man jede Platte überallhin mounten, in jedes Verzeichnis. Klingt erstmal verwirrend, ist aber sehr praktisch. Man kann sogar Platten von anderen Rechnern bei sich am Rechner einbinden, als wären sie lokal verfügbar.
Machen wir ein Beispiel:
Ein System hat eine Hauptplatte und ich baue eine zweite ein. Diese möchte ich nun in das Verzeichnis /mnt mounten. Dort erstelle ich einen Ordner, den ich disk2 nenne:
mount /dev/sdb1 /mnt/disk2
Möchte ich die Platte wieder entfernen, benutze ich:
umount /dev/sdb1
oder
umount /mnt/disk2
Damit hab ich ein unmount durchgeführt.
Dauerhaftes Einbinden von Festplatten erledige ich mit einem solchen mount Eintrag in der datei /etc/fstab
/dev/sdb1 /mnt/disk2 ext4 defaults,relatime,errors=remount-ro 0 0
Hat man viele Platten in einem System, kann man die UUID zum Mounten verwenden. Dies ist eine einzigartige ID, die jede Partition beim Formatieren bekommt. mit den folgenden Befehlen kann man sie auslesen:
blkid -L
oder
ls -l /dev/disk/by-uuid/
Diese ID, oder besser gesagt UUID, kopiere ich nun anstelle des Devicenamens in die /etc/fstab 0 0
UUID=b6e688f8-a23c-4db3-96bb-240f027201e3 /mnt/disk2 ext4 defaults,relatime,errors=remount-ro
8. Drucker einrichten
Man gibt im Webbrowser (Firefox, Iceweasel, Chromium usw.) einfach die folgende Zeile ein und klickt auf Drucker zufügen:
Das funktioniert fast immer!
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