Es gibt viele Möglichkeiten Backups zu machen. Einige davon sind sinnvoll, bei anderen merkt man erst hinterher, nach einem Datenverlust, dass sie es nicht waren, oder dass sie unvollständig waren. Das Wichtigste ist, dass man Backups macht. täglich oder wöchentlich. Alles andere ist sehr grob fahrlässig und nur empfehlenswert, wenn einem an den eigenen Dateien/ Dokumenten/ Fotos/ Adressbüchern/ Emails/ Datenbanken/ Filmen und der Musik nichts liegt.
Kopieren auf ein NAS oder eine externe USB - Platte
Diese Methode ist vermutlich bei Heimanwendern die beliebteste. Wenn man genügend große Platten (ja, Plural!) hat, und man es sich leisten kann auch ältere Backups zu archivieren, dann ist das schon einmal recht sinnvoll.
Folgendes sollte für alle Backups beachtet werden:
- Zu Beginn sollte überlegt werden, was man überhaupt sichern muss. Diese Überlegung sollte gründlich durchgeführt werden. Stellt Euch vor, ihr habt genau jetzt einen Vollverlust. Was würdet ihr vermissen?
- Zwei Platten auch an anderen Orten lagern: Einbrecher stehlen nicht nur den Computer, sondern auch USB-Platten. Auch ein Wohnungsbrand würde die USB-Platten in der Wohnung vernichten.
- Beim Sichern sollten die alten Sicherungen nicht gleich gelöscht werden, erst wenn man mehrere Sicherungen hat, kann man welche Löschen
- Keine Daten vergessen! Auch Konfigurationsdateien und Daten aus dem Homeordner, welche versteckt (beginnen mit einem Punkt) sind sichern! Dazu gehören KDE Einstellungen, Adressbücher in der Akonadi Datenbank, Emails im .icedove Ordner (oder .thunderbird-Ordner). Bookmarks aus Chrome/ Chromium und Mozilla iceweasel / Firefox
- Man sollte bedenken, dass USB-Festplatten auch mal vom Tisch fallen können oder einfach einen Defekt aufweisen können. also braucht man davon mehrere!
Fazit: Lagert USB-Backupplatten bei der Oma, den Eltern und Freunden aus. Wenn ihr nicht möchtet, dass diese darauf Zugriff haben, verschlüsselt sie!
Softwarelösungen:
Es gibt mehrere guter Tools, die sich um das Backup kümmern.
Empfehlenswert ist hier Lucky-Backup. Zu deren Verständnis arbeitet Euch in sie ein. Spielt mal ein Backup zurück. Wenn das geleingt, dann seid ihr auf der sicheren Seite!
Das Tool dd oder auch die Software Clonezilla können ganze Festplatten spiegeln. Als Backup im Grunde zu langsam, aber immerhin eine Möglichkeit. Bei Festplatten defekten, beschädigten gpt oder mbr hingegen sind sie die erste Wahl für Versuche. Die defekte Platte, sofern es geht, clonen und dann am Clone die Experimente fahren!
Hilfen für das Backup unter Linux mit Bordmitteln
Damit man etwas Zeit spart, kann man in der Konsole mit einigen wenigen Befehlen alles sehr schnell machen, oder als Script automatisieren:
Home sichern:
tar -cf - /home/Benutzername | gzip -c9 > /Pfad zur Sicherungsdatei/home.tar.gz
Sichern der Festplatten mit rsync
Ich selbst habe als erste Backupschicht zwei zusäztliche Festplatten in meinem Tower eingebaut. Diese mounte ich vor dem Backup (per Script) nach /mnt/disk-backup1 und dann synchronisiere ich diese Disk täglich mit rsync
mount /mnt/disk-backup1
rsync -av --delete --update /home/disk1/ /mnt/disk-backup1
umount /mnt/disk-backup1
Einfaches Script für Vollbackups untr Linux:
Man erstellt sich eine Datei, nennen wir sie backup.sh und fügen den folgenden Inhalt ein (Achtung, die Pfade muss man noch für ein System anpassen1)
#!/bin/sh
#einfaches Backup Script mit rsync
mount UUID=ABCDEFG-ABCD-ABCD-usw. /mnt/disk-backup1
rsync -av --delete --update /home/disk1/ /mnt/disk-backup1
umount /mnt/disk-backup1
mount UUID=12345678-1234-1234-usw.
/mnt/disk-backup2
rsync -av --delete --update /home/disk2/ /mnt/disk-backup2
umount /mnt/disk-backup2
Damit es automatisch läuft, kann man dieses Script nun als Cron-Job automatisch starten. Dazu speichert man sein Script z.B. in /etc/cron.hourly
Nun werden jede Stunde alle Änderungen auf den Platten gespeichert
Vorteil: Man muss im Grunde nicht viel tun
Nachteile:
- Ist die Zielfestplatte gefüllt, so bricht rsync manchmal ab, da es nicht mit dem Löschen der alten Daten beginnt. Eine gelegentlich Kontrolle ist also notwendig!
- Wenn man sich beim Befehl vertut, werden die Originaldaten mit dem Backup überschrieben. Man sollte also wach sein.
- Ältere Zustände sind nicht gespeichert.
rdiff-backup
Gute Lösung, welche nur die Änderungen neu speichert. Im Grunde sind so selbst ältere Zustände des Systems, neben dem letzten, wiederherstellbar.
Backups in der Cloud
Vorweg: In dem Moment, wo private Adressen in die Cloud gesichert werden, sollten dies verschlüsselt werden!
- Wenn die Datenmenge noch überschaubar ist, so kann man leicht Backups bei Dropbox, Google Drive oder Wualla auslagern. Dazu bieten diese Firmen kleine Programme an, welche sich Clients nennen. Sie erstellen eine besonderen Ordner, z.B. den Ordner Dropbox. alle Inhalte in diesem Ordner sind dann beim Anbieter gesichert und auf allen angemeldeten Rechnern und Smartphones verfügbar.
- Für größere Datenmengen ist es günstiger sich einen virtuellen Server zu mieten.
- Eine weitere Alternative ist Amazons S3 Dienst. Mit rdiff-backup oder duplicity (und duply) wird das Backup durchgeführt. (duply ist eine skriptsammlung für duplicity).
Einfache Abfolge:
duply installieren (duplicity etc. wird mitinstalliert)
-> duply create (um ein profil anzulegen)
-> configs anpassen ~/.duply
-> Feuer frei :-)